Fionessa's Casanova 

Casanova ist ein absoluter Traumhund. Er ist genau das, was ich mir damals von meinem ersten Hund erhofft habe und ein Goldschatz.

 

Warum?

Er ist einfach von allem ein gutes Mittelmaß. Er ist temperamentvoll, aber nicht “drüber” wie viele andere Hütehunde, nicht so reaktiv aber durchaus aktiv. Er ist immer freundlich, aber nicht distanzlos. 

Er strahlt eine innere Ruhe aus, ist aber trotzdem für jede Aktivität zu haben und keine Schlaftablette. Zu keinem Zeitpunkt hatte er keine Lust raus zu gehen, selbst wenn er mal krank war. Am Fahrrad liebt er es, mal richtig Gas zu geben.

Mit anderen Hunden nimmt er gern Kontakt auf, macht aber schnell wieder sein eigenes Ding, er ist kein “Viel-Spieler”. Stress will er nicht. Wird es ungemütlich, kommt er zu mir und lässt mich im Zweifel regeln, er selbst “kippt” niemals, wehrt sich nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt und das auch nur sehr passiv und zurückhaltend. In der Regel begegnet er unfreundlichen Hunden mit bewusster Ignoranz und ist dadurch sehr verträglich, auch mit schwierigen Hunden oder großen Gruppen. 

Hündinnen sind ihm aber natürlich am liebsten. Da flirtet er gern, mutiert auch mal zum Clown - ganz dem Namen entsprechend ;) 

Zuhause ist er unauffällig. Er meldet mal fremde Leute im Treppenhaus, aber nicht jede Kleinigkeit. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit 7 Parteien ohne Probleme.

Am liebsten kuschelt er im Haus. Er möchte immer Kontakt wenn möglich - rückt auf dem Sofa sogar näher und kommt auch mal unter die Decke. Das kann er stundenlang machen und brummt dabei wohlig. In der Hinsicht ist er schon sehr extrem, ich kenne keinen anderen Hund, der so viel Körperkontakt sucht. Ich finde es schön :)

Er hat mir als mein erster Hund viel über Hundeerziehung beigebracht. Er war niemals in irgendeiner Weise bösartig, aber er ist intelligent und kreativ. Er hat Kommandos durchaus in Frage gestellt und abgewogen. Grenzen ausgelotet. Mit liebevoller Konsequenz wurde aus ihm aber ein sehr zuverlässiger, leichtführiger Hund, der fast nur frei läuft. Ich empfand ihn nie als schwierig, er hat halt einfach mitgedacht. Das macht er auch heute noch - eigentlich darf er nur mit Einladung ins Bett. Tja, manchmal hab ich nachts aber schon erstaunlich wenig Decke und Platz gehabt. Aber wenn der Wecker klingelt, war keiner mehr zu sehen. Er weiß halt schon, ab wann ich tief genug schlafe und wie er es machen muss ohne mich zu wecken bzw. wann er wieder gehen muss, sodass er nicht erwischt wird. Oder wars letztendlich doch nur ein Traum?

 

Er hat mit seiner Art schon viele Menschen bezaubert und sowohl ängstlichen Menschen/Kindern als auch unsicheren Hunden geholfen und für sich gewonnen. Es ist schwer zu beschreiben, aber er ist einfach da, er ist charmant und sanft. Wenn er dann seinen Lieblingstrick “schäm dich” macht, musste noch jeder lachen und ihn streicheln. “Ich habe noch nie einen so netten Hund getroffen", hat mal eine Arbeitskollegin gesagt, die eigentlich Angst vor Hunden hat. “Ist das ein eigentlich ein Therapiehund?” meinten mal Verwandte. Leider nicht, aber er wäre sicher gut darin.

 

Klingt nach dem perfekten Hund, oder?

Naja, fast. Auch Casanova hat Macken. 

Dauerndes Thema ist z.B. Ungeduld. Er hat natürlich Geduld lernen müssen, wir haben Frusttoleranz geübt usw. usw. aber wir kamen da an Grenzen. Er kann sich heute beim warten ruhig verhalten und auch äußerlich ruhig/entspannt wirken und den Kopf ablegen, aber sein dauerhaftes, leises vor-sich-hin-fiepen, wenn er eine Erwartungshaltung hat, haben wir nie ganz wegbekommen. Das ist so leise, dass meine Mutter das gar nicht (mehr) hört. Ich leider schon. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit er sich dessen bewusst ist, daher war es auch immer schwierig daran herum zu erziehen. 

Dazu ist er nicht der beste Esser. Trockenfutter und trockene Leckerlies rührt er nicht an, halb-feucht oder feucht ist okay. Bei Nassfutter aber bitte nicht die selbe Sorte zu oft hintereinander, sonst wirds stehen gelassen.

Nur Barf frisst er zuverlässig. Außer es ist sehr heiß, dann will er selbst das nicht.

 

Wie stehts um seine Gesundheit?

Bisher - toitoitoi - ist er uneingeschränkt gesund. Er hat den Tierarzt tatsächlich noch nicht allzu oft gesehen und wenn, dann eher für Verletzungen, die nicht seine Schuld waren.

Ein einziges mal hatte er im Alter von 8J eine Gastritis, die nach Medikamentengabe innerhalb weniger Tage vorbei war. Er neigt ein wenig zu Sodbrennen, das fand aber noch kein TA behandlungswürdig in der Form und ist auch kein Dauerzustand.

Ansonsten hat er (bisher, Stand November 2022) weder Lahmheiten, noch chronische Krankheiten oder Unverträglichkeiten. Auch von seinen Nachkommen ist mir nichts bekannt. Er bekommt keine dauerhaften Medikamente.  

 

Und seine Deckrüdenqualitäten?

Er deckt eifrig aber nicht grob. Er weiß was er tut und bekommt von mir minimale Hilfestellung, um sich nicht komplett zu verausgaben. 

Sehr deckunwillige Hündinnen, die stark drohen, können ihn einschüchtern. Ansonsten ist er absolut zuverlässig. Wir hatten schon ein sogenanntes “Slip-mating”, welches aber trotzdem erfolgreich war (Gründe dafür können verschieden sein). Meistens hängen sie aber bilderbuchmäßig 15-20min. 

 

Ein paar seiner verschiedenen Nachzuchten habe ich getroffen und auch immer um Rückmeldung der Züchter/Besitzer gebeten. Alle waren bisher nett und angenehm mit mittlerem Temperament, die im Gruppenspaziergang gut zurechtkamen. Manche etwas zurückhaltend, manche richtige “Selbstläufer” was Erziehung betrifft. Manche waren auch schlechte Esser. Gerne wurde gesagt, dass seine Würfe in der Aufzucht sehr angenehm waren, mit wenig Drama und entspannten Charakteren. 

 

Stand November 2022 steht Casanova auch weiterhin geeigneten Hündinnen zur Verfügung. Er ist körperlich noch immer fit und interessiert an Hündinnen. September kam ein Wurf mit 9 Fruchtanlagen zur Welt.